Beer and health

Moderate Consumption as Part of a Healthy Lifestyle

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Bier & Gesundheit

Bier Und Herz-kreislauferkrankungen

Bier Und Herz-kreislauferkrankungen

Bier in maßvollen Mengen kann gut für Herz und Blutgefäße sein, vor allem aufgrund des darin enthaltenen Alkohols. Es gibt deutliche wissenschaftliche Hinweise darauf, dass der Konsum von 15–30 g Alkohol pro Tag einhergeht mit einem um 25 % geringeren relativen Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben im Vergleich zu Nichttrinkern, und zwar unabhängig von der Art des Getränks.

Schlüssel Nachrichten

  • Bier in maßvollen Mengen kann gut für Herz und Blutgefäße sein, vor allem aufgrund des darin enthaltenen Alkohols.
  • Der Konsum von 15–30 g Alkohol am Tag ist im Vergleich zu Abstinenzlern mit einem um 25 % geringeren Risiko verbunden, an Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu sterben. Bei diesem Niveau an Alkoholkonsum wird das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 34 % gesenkt. Das Infarktrisiko ist am geringsten (20 % weniger) bei einer Aufnahme von bis zu 15 g Alkohol pro Tag.
  • Ein erhöhter HDL-Cholesterinwert, eine höhere Insulinempfindlichkeit, niedrigere Fibrinogenwerte und reduzierte Entzündungswerte sind physiologische Mechanismen, die diese Zusammenhänge erklären.
  • Zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil kann moderater Bierkonsum eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben.
  • Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können von einem maßvollen Alkoholkonsum profitieren.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Europa

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) sind eine der häufigsten Todesursachen in Europa. Trotz eines größeren Rückgangs in den vergangenen 30 Jahren starben 2014 rund vier Millionen Menschen an HKE, das entspricht 46 % der Gesamtsterblichkeit in Europa. Die koronare Herzkrankheit (KHK) wie z.B. ein Myokardinfarkt (Herzinfarkt) macht nahezu die Hälfte und der Schlaganfall (Hirnschlag) rund ein Viertel aller HKE-Fälle aus.102

Alkoholkonsum und Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und HKE-Sterblichkeitsrisiko, der sich in Form einer J-Kurve abbildet. Das geringste Risiko, an HKE zu sterben, wird bei einem Alkoholkonsum von 15–30 g pro Tag gesehen (um 25 % geringeres relatives Risiko), aber es ist auch noch niedrig bei Aufnahmen von bis zu 60 g pro Tag im Vergleich zu Nichttrinkern.103 Es scheint, dass es keine Unterschiede in den günstigen Wirkungen für die verschiedenen alkoholischen Getränke gibt. Diese Senkung des Risikos ist vergleichbar mit vorbeugenden Maßnahmen wie Gewichtskontrolle, Sport und der Einnahme von Acetylsalicylsäure (z.B. in Aspirin).104,105

Alkoholkonsum und koronare Herzkrankheit
Bei der koronaren Herzkrankheit besteht ein Zusammenhang in Form einer J-Kurve mit dem Alkoholkonsum. Das geringste relative Risiko ist rund 20 % geringer bei einem Alkoholkonsum von rund 25 g täglich für Männer bzw. rund 10 g täglich für Frauen. Für Männer ist der Konsum von 25–100 g Alkohol täglich noch immer verbunden mit einem geringeren relativen KHK-Risiko (siehe Abbildung 4). Allerdings gibt es bei diesem Niveau ein erhöhtes Risiko für manche Krebsarten und Unfälle, wodurch sich die Gesamtsterblichkeit erhöht (siehe Kapitel 10).106 Eine jüngere Metaanalyse zeigte ähnliche Ergebnisse mit dem niedrigsten relativen KHK-Risiko bei 15–30 g Alkohol pro Tag (34 % geringeres relatives Risiko) und das relative Risiko, an KHK zu sterben, sank um 20–25 %, sogar bei einem Konsum von über 60 g Alkohol täglich im Vergleich zu Nichttrinkern.103

Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Risiko für koronare Herzkrankheit

 

Auswirkungen des Lebensstils
Ein gesunder Lebensstil (Idealgewicht, gesunde Ernährung, sportliche Betätigung und Nichtraucher) senkt das Risiko für einen Herzinfarkt. Allerdings haben selbst Männer mit einem gesunden Lebensstil, die 5–30 g Alkohol täglich konsumieren, ein geringeres relatives Risiko als diejenigen, die keinen Alkohol trinken (siehe Abbildung 6). Die Ergebnisse aus dieser Populationsstudie zeigen, dass die schützende Wirkung des maßvollen Alkoholkonsums auf Herz und Kreislauf zu den günstigen Wirkungen eines gesunden Lebensstils hinzukommt. 107

Risiko eines Herzinfarkts bei Männern in Abhängigkeit zum Alkoholkonsum

 

Alkoholkonsum und Schlaganfall
Zwischen Alkoholkonsum und Schlaganfallrisiko besteht ebenfalls ein Zusammenhang in Form einer J-Kurve. Das relative Risiko ist am geringsten (20 % niedrigeres Risiko) bei einer Aufnahme von bis zu 15 g Alkohol am Tag und steigt, wenn der Konsum mehr als 15 g täglich beträgt.103 Der ischämische Schlaganfall ist die häufigste Form des Schlaganfalls, wobei ein Blutgerinnsel den Blutfluss in einer Hirnarterie blockiert. Sowohl für Männer als auch für Frauen liegt das niedrigste relative Risiko (rund 15 % niedriger als für Abstinenzler) bei einem Konsum von rund 12 g Alkohol pro Tag. Der Konsum von mehr als 35 g pro Tag bei Männern und mehr als 44 g bei Frauen erhöht das relative Risiko.108 Bei Männern besteht ein positiv linearer Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls (Hirnblutung). Für Frauen findet sich ein Zusammenhang in Form einer J-Kurve, mit dem geringsten relativen Risiko bei 12 g Alkohol täglich (31 % weniger).108 Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn oder dessen Umgebung platzt.

Vorübergehende und reversible Wirkungen
Die Wirkung des Alkoholkonsums auf Herz- Kreislauf-Erkrankungen kann vorübergehend und reversibel sein. Diejenigen, die mit dem Bier & Gesundheit Ein Faktencheck 55 Trinken begonnen haben, 14–196 g pro Woche bei Männern und 14–98 g pro Woche bei Frauen, hatten innerhalb eines Studienzeitraums von vier Jahren ein um 38 % geringeres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. 109 In einer weiteren Studie an Männern zwischen 40 und 75 Jahren wurde über einen Zeitraum von vier Jahren für einen um 12,5 g gestiegenen täglichen Alkoholkonsum ein um 22 % geringeres relatives Risiko für einen Herzinfarkt festgestellt. Umgekehrt ist für einem um 12,5 g gesunkenen Alkoholkonsum ein Trend für einen Anstieg des relativen Infarktrisikos verbunden (10 % höheres Risiko). 110 Eine siebenjährige Verlaufsstudie deutet darauf hin, dass unter Männern zwischen 40 und 84 Jahren mit einem anfangs geringen Alkoholkonsum von 14 g pro Woche oder weniger eine nachfolgend mäßige Steigerung des Alkoholkonsums (14–84 g pro Woche) das relative HKE-Risiko um 29 % senkt.111

Alkoholkonsum und Bluthochdruck
Der Konsum von bis zu 20 g Alkohol pro Tag senkt das Risiko für Bluthochdruck bei Frauen gegenüber Nichttrinkerinnen mäßig, wohingegen ein höherer Alkoholkonsum das Risiko für Bluthochdruck signifikant erhöht. Bei Männern folgt der Zusammenhang keiner J-Kurve. Es gibt keine Senkung des relativen Risikos bei einem Alkoholkonsum von < 30 g pro Tag, und über 30 g pro Tag steigt das relative Risiko für Bluthochdruck an. Der Mechanismus, über den der Alkohol den Blutdruck beeinflusst, ist nicht klar. Jedoch könnte die Blutdrucksenkung zumindest teilweise mit einer erhöhten Synthese von Stickoxid durch das arterielle Endothel in Zusammenhang gebracht werden. Auch ein indirekter Mechanismus ist möglich, wonach Alkohol die Hormonpegel verändert, die wiederum den Blutdruck beeinflussen. Unterschiede im Trinkmuster, die Wahl der Getränke und Rauchgewohnheiten können ebenso zu den beobachteten Schwankungen bei den individuellen und geschlechtsspezifischen Reaktionen beitragen.112

Alkoholkonsum und Kardiomyopathie
Kardiomyopathie steht für Erkrankungen der Herzmuskulatur. Diese können verschiedene Ursachen haben, doch eine davon ist die Vergiftung des Myokards (Herzmuskels) infolge von chronischem Alkoholmissbrauch. Eine Observationsstudie zeigte, dass Menschen, die rund 240 g Alkohol pro Tag über einen durchschnittlichen Zeitraum von 16 Jahren konsumierten, eine Kardiomyopathie entwickelten. 113 Daher ist es unwahrscheinlich, dass eine alkoholische Kardiomyopathie infolge von maßvollem Trinken auftreten kann.

Alkoholkonsum und supraventrikuläre Arrhythmien
Vorhofflimmern ist die am häufigsten diagnostizierte Herzrhythmusstörung und Observationsstudien haben ein erhöhtes relatives Risiko bei einem Konsum von mehr als 26 g Alkohol täglich bei Frauen114 und mehr als 60 g Alkohol täglich bei Männern gezeigt.114,115

Mechanismen der schützenden Wirkung des moderaten Alkoholkonsums

In Interventionsstudien wurden zahlreiche Mechanismen identifiziert, durch die der Alkoholkonsum das Risiko für HKE beeinflusst. Diese Mechanismen legen einen kausalen Zusammenhang nahe und können praktisch den gesamten Zusammenhang erklären.8

Anstieg des HDL-Cholesterinwerts und seine Schlüsselfunktionen
Der Konsum von 30 g Alkohol pro Tag erhöht den HDL (high density lipoprotein) -Cholesterinwert um rund 8 %.116 Eine Schlüsselfunktion des HDL ist es, den Cholesterinabfluss zu fördern, indem es das Cholesterin von der Peripherie in die Leber zur Ausscheidung transportiert ,117 zudem steigert der Alkoholkonsum die Ausscheidung von Cholesterin.118,119 Zusätzlich wird die Paraoxonase- Aktivität, eine weitere Funktion des HDL, gesteigert. Paraoxonase ist ein Enzym, das an HDL vollständig angelagert ist und das gegen Arteriosklerose schützen kann, indem es das LDL-Cholesterin vor der Oxidierung schützt.120 Die Zunahme des HDL und seiner Funktionen kann die Senkung des HKE-Risikos durch maßvollen Alkoholkonsum etwa zur Hälfte erklären.116

Verbesserte Insulinempfindlichkeit
Ein maßvoller Alkoholkonsum kann die Insulinempfindlichkeit verbessern (siehe Kapitel 6). Da die Insulinresistenz mit HKE im Zusammenhang steht, kann eine Verbesserung der Insulinempfindlichkeit ein zusätzlicher Mechanismus sein, durch den der Alkoholkonsum das HKE-Risiko reduziert.

Rückgang des Fibrinogens
Der Konsum von rund 30 g Alkohol täglich kann die zirkulierende Menge an Fibrinogen senken.121 Dieses Protein ist ein Vorläufer von Fibrin, einem Cofaktor für die Thrombozytenaggregation. Bei einer Abnahme des Fibrinogenpegels sinkt die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Blutgerinnseln und dies kann das Infarktrisiko senken.

Senkung der Entzündungsmarker
Der Konsum von rund 30 g Alkohol täglich senkt nachweislich die Plasmakonzentration des C-reaktiven Proteins (CRP) um 35 %.122,123 CRP ist der am meisten untersuchte Entzündungmarker, aktiv bei akuter Entzündung, aber auch bei Menschen mit HKE sind geringe zirkulierende Mengen CRP nicht unüblich. CRP kann die Stabilität von Plaques negativ beeinflussen. Weitere Entzündungsmarker wie Interleukin- 6, das vaskuläre Adhäsionsmolekül 1 und das interzelluläre Adhäsionsmolekül 1 folgen demselben Trend wie mit CRP.124

Alkoholkonsum bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE)

Menschen mit HKE können von einem maßvollen Alkoholkonsum profitieren. Populationsstudien an Probanden mit Bluthochdruck zeigen, dass der Konsum von bis zu 30 g Alkohol pro Tag das relative HKE-Risiko um bis zu 40 % senken kann.125 Bei Menschen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, kann der Konsum von 28–56 g Alkohol pro Woche das relative Risiko der Gesamtsterblichkeit um 28 % verringern.126 Nach einer Herzoperation hat der Konsum von 50–700 g Alkohol pro Woche eine schützende Wirkung auf die Verengung von Blutgefäße und senkt die Notwendigkeit weiterer Herzoperationen.127

Rolle der genetischen Variation

Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Senkung des HKE-Risikos bei Menschen, die Alkohol in geringen oder moderaten Mengen trinken, von der genetischen Variation abhängig ist. Menschen mit Alkohol-Dehydrogenase- Polymorphismus (ADH1C), der zu einer langsamen Verstoffwechslung von Alkohol führt, können größere HKE Vorteile haben128, auch wenn dieser Befund nicht durch weitere Indizien gestützt wird.129 Personen mit einer anderen genetischen Variante, dem ADH1B-Polymorphismus, sollen mehr davon profitieren, wenn sie weniger trinken. Mit geringer oder gar keiner Alkoholaufnahme hatten sie ein günstigeres HKE-Risikoprofil und weniger HKE-Vorfälle.130 Jedoch ist die genannte genetische Variation äußerst selten. Auch sind Menschen mit diesem Polymorphismus ungewöhnlich empfindlich gegen Alkohol, weshalb sie häufiger zu Abstinenzlern als zu schweren Trinkern werden und infolgedessen nicht repräsentativ sind.131 Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Nachweis einer genetischen Komponente bei den gesundheitlichen Auswirkungen des maßvollen Alkoholkonsums noch immer spärlich und lückenhaft ist. Zudem stellt sich die Frage, ob verallgemeinernde Aussagen über die Wirkung des Alkohols auf Krankheiten auf der Grundlage der Analyse eines Einzelnukleotid-Polymorphismus eines Gens getroffen werden können.132

Was ist eine Herz-Kreislauf-Erkrankung?

Herz-Kreislauf-Erkrankung (HKE) ist ein Oberbegriff für Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße. Sie wird vorwiegend durch Arteriosklerose hervorgerufen. Während dieses Prozesses verhärten die Arterienwände und verengen sich aufgrund der Wirkung arteriosklerotischer Plaques (siehe Abbildung 5). Die meisten dieser Plaques enthalten oxidiertes (low density lipoprotein) LDL-Cholesterin und die Plaques können in allen Arterien auftreten. Arteriosklerose ist eine degenerative Erkrankung der Arterien, vor allem infolge des Alterns, jedoch kann ein ungesunder Lebensstil die Entwicklung beschleunigen. Ein stabiler Plaque verhärtet die Arterienwand und kann Durchblutungsstörungen (Sauerstoffmangel) hervorrufen, verschließt eine Arterie aber in der Regel nie vollständig. Die Plaques können aufgrund von Entzündung instabil werden, und ein instabiler Plaque kann infolge von entzündlichen Reaktionen an Größe zunehmen und aufbrechen. Die Plättchenaggregation kann später zur Bildung eines Blutgerinnsels führen, das eine lokale Blockade verursachen kann. Wenn dies in den Koronararterien geschieht und die Sauerstoffzufuhr zum Herzmuskel hin gestoppt wird, kommt es zu einem Herzinfarkt. Auch kann sich das Gerinnsel lösen und Arterien blockieren, was zu einem Infarkt an anderer Stelle, z.B. im Gehirn, führen kann.133,134

 

Was sind die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Es gibt mehrere Faktoren, die das HKE-Risiko beeinflussen können. Lebensstilfaktoren wie geringe körperliche Betätigung, eine ungesunde Ernährung, Rauchen und Adipositas können die Entwicklung von Arteriosklerose beschleunigen. Manche Erkrankungen können das HKE-Risiko ebenfalls erhöhen. Bei Diabetes mellitus zum Beispiel ist der Fett- und Glukosestoffwechsel gestört, was zu ungesunden Lipid- und Glukosewerten im Blut führt und Diabetiker anfälliger für HKE macht.135

 

Verlauf der Herz-Kreislauf-Erkrankung

WISSENSWERT​: Ein bis zwei Glas Bier am Tag können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken

Entgegen den ersten Annahmen der Wissenschaftler ist Alkohol ein wesentlicher Faktor zur Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE).103 Die berühmte Studie von 1992 zum sogenannten „französischen Paradox“ zeigte, dass Franzosen, obwohl sie relativ hohe Mengen an gesättigten Fetten zu sich nehmen, nicht so häufig wie erwartet an HKE erkranken. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass dies auf den Rotweinkonsum zurückgehen könnte.136 Auch wenn phenolische Verbindungen in Wein und Bier bei der Senkung des HKE-Risikos eine Rolle spielen können33,124,137-140, so geht die schützende Wirkung dieser Getränke noch immer größtenteils auf den darin enthaltenen Alkohol zurück.103

Die meisten wissenschaftlichen Studien konzentrieren sich auf die Wirkung von Alkohol auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit von Menschen über 50 Jahren. Der Grund dafür liegt darin, dass junge Erwachsene ein geringeres HKE-Risiko haben als ältere Menschen141 was es leichter macht, siginifikante Wirkungen des Alkohols in fortgeschrittenem Alter zu finden. Jedoch ist Arteriosklerose ein langfristiger Prozess, der schon in jungen Jahren beginnt. In einigen Studien wurde im Vergleich zu Nichttrinkern, in den Gruppen der 25–50-Jährigen, mit einem Konsum von täglich 0,5–30 g Alkohol eine geringere Häufigkeit koronarer Herzerkrankungen, eine Abnahme der Arterienverhärtung und eine geringere Fibrinogenkonzentration festgestellt.142-144

Dr Ramon Estruch

DR RAMON ESTRUCHHospital Clinic, CIBER A dipositas und Ernährung, Universität Barcelona, Spanien
Spezialgebiete: Mediterrane Ernährung, Wein, Bier, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Entzündungen

Was ist bekannt über spezielle Biere und die Gesundheit des Herzens?
„Manche Studien legen nahe, dass ein regelmäßiger und maßvoller Konsum von Bier und Wein aufgrund der Polyphenole in diesen Getränken einen größeren Schutz für Herz und Kreislauf bietet als Spirituosen. Dennoch zeigen wesentlich mehr Studien auf, dass ein maßvoller Alkoholkonsum im Allgemeinen, unabhängig von der Art des Getränks, die Anzahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterblichkeitsrate senken kann. Daher geht der größte Teil der schützenden Wirkungen des Bieres auf den Alkoholgehalt zurück. Manche Nebenbestandteile wie die Polyphenole Xanthohumol und Iso-Xanthohumol könnten zur Gesundheit beitragen, spielen aber eine wesentlich geringere Rolle.“

Die mediterrane Ernährung wird oft mit Wein in Verbindung gebracht, aber kann Wein auch durch Bier ersetzt werden?
„Die traditionelle mediterrane Ernährung beinhaltet den regelmäßigen und maßvollen Konsum vor allem von Rotwein zu den Mahlzeiten. Doch schon in vergangenen Zeiten konnte dies auch Bier sein. Einige Experten haben darauf hingewiesen, dass Bier in die mediterrane Ernährungspyramide aufgenommen werden sollte, zusammen mit Rotwein und Apfelwein. Auch heutzutage ersetzen einige Konsumenten aus den Mittelmeerländern Wein durch Bier zu den Mahlzeiten, besonders im Sommer. Für die schützende Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt es keine Rolle, ob man bei dieser Ernährung Wein oder Bier trinkt.“

Was würden Sie gerne im Bereich „maßvoller Bierkonsum als Teil eines gesunden Lebensstils“ untersuchen, wenn Ihre Mittel unbegrenzt wären?
„Auch wenn Observationsstudien bereits starke Hinweise geben, würde ich gerne mit dem höchsten Grad der Wissenschaftlichkeit nachweisen, dass maßvoller Bierkonsum nützlich ist zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Um dies zu tun, wird eine große Anzahl Menschen aus verschiedenen Ländern benötigt, die kontrolliert Mahlzeiten über einen langen Zeitraum mit oder ohne Bier zu sich nimmt. Die Ergebnisse aus dieser Studie könnten der Wissenschaft, der Medizin und dem öffentlichen Gesundheitswesen dabei helfen, Empfehlungen an die Verbraucher hinsichtlich der Wirkungen des maßvollen Bierkonsums zu geben.“

 

Infografik Herz-Kreislauf-Erkrankungen

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