Beer and health

Moderate Consumption as Part of a Healthy Lifestyle

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Bier & Gesundheit

Bier Und Andere Wirkungen Auf Die Gesundheit

Bier Und Andere Wirkungen Auf Die Gesundheit

Für manche Erkrankungen wie Krebs und Herz-Kreislauf- Erkrankungen ist der Zusammenhang mit dem Bierkonsum bereits ziemlich klar. Bier kann außerdem das Immunsystem, Knochen, Gelenke, Nieren und Gallensteine sowie das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinflussen. Allerdings sind weitere Forschungen erforderlich, bevor eindeutige Schlussfolgerungen zu diesen Wirkungen gezogen werden können.

Schlüssel Nachrichten

  • Neben den positiven Wirkungen des maßvollen Bierkonsums auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Demenz kann Bier auch andere gesundheitliche Wirkungen haben, doch der Forschungsstand hierzu ist begrenzt.
  • Maßvoller Alkoholkonsum und Knochengesundheit scheinen in einem positiven Zusammenhang zu stehen, die möglichen positiven Wirkungen einzelner Bestandteile des Bieres (wie z.B. Silizium) müssen aber noch weiter erforscht werden.
  • Einige Studien zeigen, dass ein maßvoller Alkoholkonsum vor rheumatoider Arthritis schützen kann, aber die Ergebnisse sind uneinheitlich und Mechanismen für diese schützende Wirkung konnten nicht bestimmt werden.
  • Alkoholkonsum kann das Gichtrisiko erhöhen, aber der zugrunde liegende Mechanismus ist nicht klar, genauso wenig wie die Wirkung verschiedener alkoholischer Getränke.
  • Maßvoller Alkoholkonsum beeinträchtigt nicht die Nierenfunktion.
  • Bezüglich der schützenden Wirkung gegen Nieren- und Gallensteine und der günstigen Wirkungen auf das Immunsystem ist die Forschungslage sehr begrenzt und die günstige Trinkmenge für Bier wurde noch nicht bestimmt.
  • Maßvoller Bierkonsum scheint das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu erhöhen, was auf die Wirkung des Alkohols zurückgeführt wird, jedoch bedarf dieser Zusammenhang weiterer wissenschaftlicher Klärung.

Immunsystem

In geringen und maßvollen Mengen kann Alkohol eine günstige Wirkung auf das Immunsystem haben. Einige Studien berichten, dass der maßvolle Konsum von 10–40 g Alkohol pro Tag das Risiko für eine gewöhnliche Erkältung senken kann.167 In anderen Studien wurden ein Rückgang der Entzündungen und eine bessere Impfreaktion gesehen.258 Neben dem Alkohol können auch andere Bestandteile im Bier, wie z.B. Polyphenole, das Immunsystem beeinflussen.23 Der Forschungsstand hierzu ist aber begrenzt und weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu bestimmen, welche Wirkungen auf den Alkohol und welche auf die nicht alkoholischen Bestandteile im Bier zurückgehen.

Knochengesundheit

Leichter bis maßvoller Alkoholkonsum (insbesondere von Bier) kann das Osteoporose-risiko durch die Erhöhung der mineralischen Knochendichte (bone mineral density/BMD) gesenkt werden.

Osteoporose
Osteoporose ist eine Erkrankung, die zu spröden Knochen führt, die anfällig für Brüche sind. Eine von drei europäischen Frauen über 50 Jahren und einer von fünf Männern im gleichen Alter leiden unter osteoporosebedingten Frakturen. Neben dem Geschlecht erhöhen ein geringer Body Mass Index (< 18,5 kg/m2), ein fortgeschrittenes Alter, mangelnde körperliche Betätigung, frühere Knochenbrüche und Rauchen das Osteoporoserisiko.259

  • Alkohol und Knochen
    Eine hohe mineralische Knochendichte (BMD) ist ein Hinweis auf starke, nicht brüchige Knochen. Experimentelle Studien zeigen, dass bei Männern mit einem Konsum von rund 10–30 g Alkohol pro Tag die BMD an den Hüften um 3,4–4,5 % steigt. Dieselbe Menge Alkohol erhöhte die BMD an Hüften und Wirbelsäule um 5,0–8,3 % bei Frauen nach der Menopause.260 Aufgrund der unterschiedlichen Hormonzusammensetzung vor und nach der Menopause kann jedoch die BMD bei Frauen vor der Menopause und bei einem Alkoholkonsum von 5 g pro Tag abnehmen.28,261 Zu der Wirkung des Alkoholkonsums bei Menschen, die bereits an Osteoporose leiden, sind bislang aber keine Forschungen verfügbar.262
  • Mechanismen
    Für leichten bis maßvollen Alkoholkonsum gibt es nur begrenzte Forschung dazu, wie dieser die mineralische Knochendichte (BMD) beeinflusst. Aus einer Studie geht hervor, dass 1–30 g Alkohol pro Tag den Knochenumbau aufgrund eines niedrigeren Osteocalcinspiegels im Blut beeinflussen kann. Dies zeigt, dass Alkohol den Knochenumsatz verringern kann, was zu weniger Knochenverlust führt. Das Protein Osteocalcin unterstützt die Aktivität der Zellen, die den Knochen (Osteoblasten) aufbauen, doch die Größenordnung dieser Auswirkung auf die Mechanismen ist nach wie vor nicht bekannt.261,262 Jedoch ist bei mehr als 30 g Alkohol pro Tag das Umgekehrte der Fall: Eine Erhöhung der knochenabbauenden Zellen (Osteoblasten) erhöht den oxidativen Stress und die Fettmengen in der Nähe des Knochenmarks; die Kalorienaufnahme sinkt, was zu einer anderen Körperzusammensetzung mit weniger Körperfett und Muskelmasse führt. Dies alles scheint mit einer niedrigen BMD im Zusammenhang zu stehen und das Osteoporoserisiko zu erhöhen.261
  • Bier und Knochen
    Begrenzte Forschungen legen nahe, dass insbesondere Bierkonsum gut für die Knochengesundheit sein kann. Eine Populationsstudie zeigte eine Erhöhung der mineralischen Knochendichte (BMD) für Männer und postmenopausale Frauen bei einem Konsum von zwei Gläsern (rund 700 ml) Bier am Tag, was sowohl auf die Wirkung des Alkohols als auch auf das Silizium, einen anderen Bestandteil des Bieres, zurückgeführt wird.260 Die Beteiligung von Silizium zeigte sich in einer weiteren Populationsstudie, in der die Wirkung des maßvollen Bierkonsums auf die BMD mit anderen alkoholischen Getränken verglichen wurde. Wenn die Ergebnisse um die Siliziumzufuhr aus der Nahrung bereinigt wurden, nahm das Ausmaß der Wirkung auf die BMD bei Bier ab, blieb aber gleich hoch bei anderen alkoholischen Getränken.28 Informationen zu der Siliziummenge im Bier finden sich in Kapitel 2.

Gelenkgesundheit

Alkohol kann bei der Senkung des Risikos für rheumatoide Arthritis eine Rolle spielen, kann aber das Risiko für Gicht, eine andere Gelenkerkrankung, erhöhen.

Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke. In Europa schwankt die Häufigkeit zwischen 0,3 % in Frankreich und 0,8 % in Großbritannien. Jedoch verfügen nur wenige Länder über Daten zur Häufigkeit von rheumatoider Arthritis und daher ist es unklar, wie viele Menschen in der EU unter dieser Erkrankung leiden.263 Risikofaktoren für rheumatoide Arthritis sind Rauchen, Übergewicht und Adipositas, geringe körperliche Betätigung und eine genetische Veranlagung mit familiär gehäuftem Auftreten.

 

  • Alkohol und rheumatoide Arthritis
    Eine Metaanalyse, in der die Ergebnisse mehrerer Fall-Kontroll-Studien (eine Art der Populationsstudie) betrachtet wurden, zeigte bei moderatem Alkoholkonsum eine Abnahme des relativen Risikos für rheumatoide Arthritis um 22 % sowohl bei Männern als auch bei Frauen. 264 In einer anderen Art der Populationsstudie (Kohorte)264 zeigte sich keine Wirkung des Alkohols auf das Risiko für rheumatoide Arthritis, andere Forscher konnten diese jedoch belegen. Frauen, die zwei bis vier Glas Bier (350 ml pro Glas) pro Woche tranken, hatten im Vergleich zu Nichttrinkerinnen ein um 31 % niedrigeres relatives Risiko für rheumatoide Arthritis.265 Mit Männern wurden bisher keine Studien durchgeführt. Ein Mechanismus für diese Wirkung wurde noch nicht beschrieben. Auch gibt es keine verfügbaren Daten zur Wirkung von Alkohol auf Probanden, bei denen bereits rheumatoide Arthritis diagnostiziert wurde.
  • Gicht
    Gicht ist eine Form der entzündlichen Arthritis, hervorgerufen durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut. Bislang ist nicht klar, wie viele Menschen in Europa an Gicht leiden, aber eine neuere Studie aus Großbritannien und Deutschland zeigt eine stabile Häufigkeit von 1,4 % in beiden Ländern.266
  • Alkohol und Gicht
    Der Konsum von Alkohol kann das Gichtrisiko erhöhen. Eine Metaanalyse zeigte eine Steigerung des relativen Risikos um 16 %, wenn nur ein alkoholisches Getränk (definiert als 12,5 g pro Tag) konsumiert wurde. Der Konsum von ein bis drei Getränken täglich (12,6–37,4 g) führte zu einer Zunahme auf 56 %.267 In dieser Metaanalyse wurden keine spezifischen Getränke untersucht, da es nicht genug Studien gibt, die die einzelnen Getränkearten erfasst haben; auch der Mechanismus, auf dem der Zusammenhang zwischen Gicht und Alkohol basiert, ist bisher nicht klar.

Nierengesundheit

Ein maßvoller Alkoholkonsum kann helfen, vor Nierensteinen zu schützen, und beeinträchtigt vermutlich auch nicht die Nierenfunktion.

Nierensteine
Da Alkohol die Urinausscheidung erhöht, könnte er helfen, Nierensteinen vorzubeugen. Nierensteine sind harte kalziumhaltige Steine, die in den Nieren gebildet werden. Wie viele Menschen in Europa an Nierensteinen leiden, ist nicht bekannt, aber es handelt sich dabei um eine weit verbreitete Krankheit, deren Häufigkeit mit dem Übergewicht zunimmt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig bei der Vorbeugung.

  • Alkohol und Nierensteine
    In einer Metaanalyse zu Flüssigkeiten und der Vorbeugung gegen Nierensteine wurde bei einer Alkoholzufuhr von 12 g täglich ein um 20 % geringeres relatives Risiko beschrieben, Nierensteine zu entwickeln. Für je 10 g Alkohol täglich zusätzlich verringerte sich das relative Gesamtrisiko um weitere 20 % (20 % + 20 % = 24 %). Dies ist die erste hierzu durchgeführte Metaanalyse, und weitere Forschungen sind notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.268

Chronische Nierenkrankheit
Nierensteine können das Risiko für eine chronische Nierenkrankheit (chronic kidney disease, CKD) erhöhen.269 Diese ist gekennzeichnet durch eine langsamere Filtrationsrate in den geschädigten Nieren. Die Hauptfunktion der Nieren ist, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern und sie in Urin umzuwandeln. In der europäischen Bevölkerung befinden sich 5,1–7,0 % in einem Frühstadium und 4,5–5,3 % in einem fortgeschrittenen Stadium einer chronischen Nierenkrankheit.270

 

  • Alkohol und Nierenkrankheit
    CKD erhöht das Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln, und umgekehrt erhöht eine Herzerkrankung auch das CKD-Risiko. Es gibt starke wissenschaftliche Hinweise darauf, dass sich ein maßvoller Alkoholkonsum günstig auf das Risiko für Herzerkrankungen auswirkt (s. Kapitel 5), aber für CKD kann dies nicht geschlossen werden. Eine Metaanalyse zeigt, dass ein Alkoholkonsum von weniger als 30 g pro Tag bei Männern und weniger als 15 g pro Tag bei Frauen die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt, allerdings konnten bislang keine günstigen Wirkungen nachgewiesen werden.271

Gallensteine

Gallensteine sind Gebilde aus harter Masse in der Gallenblase, die überwiegend aus Cholesterin bestehen. Sie sind mit einer Häufigkeit von 5,9 % in Italien bis 21,9 % in Norwegen in Europa weit verbreitet.272

 

  • Alkohol und Gallensteine
    Das Gallensteinrisiko kann bei Alkoholkonsum abnehmen, doch sind die Nachweise noch nicht ausreichend. In einer Kohortenstudie sank das Gallensteinrisiko pro 7,9 g Alkohol am Tag bei Männern um 3 %, während bei Frauen keine schützende Wirkung gefunden wurde.273 In einer weiteren Kohortenstudie profitierten die Frauen jedoch vom Alkoholkonsum mit einer Verringerung des relativen Risikos um 14 % bei einem Konsum von 5,0–14,9 g täglich.274 Wie in Kapitel 5 erläutert, gibt es einen Zusammenhang zwischen HDL-Cholesterin und Alkohol. Bei maßvollem Alkoholkonsum können die HDL-Konzentrationen im Blut steigen, was wiederum die Bildung von Gallensäure erhöht, wodurch das Cholesterin löslich bleibt und die Bildung von Gallensteinen verhindert wird.273 Allerdings sind weitere Forschungen vonnöten, um diesen Mechanismus und die Verbindung zwischen Alkohol und Gallensteinen nachzuweisen.

Wohlbefinden und Lebensqualität

Die Menschen genießen die entspannende Wirkung von Bier und anderen alkoholischen Getränken, jedoch gibt es nur wenig Forschung zu den Wirkungen des morderaten Alkoholkonsums auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität.

Wohlbefinden
Eine systematische Bewertung kommt zu dem Schluss, dass der Konsum von weniger als 20 g Alkohol pro Tag Stress und Spannungen abbauen kann und Geselligkeit und Wohlbefinden steigert.275 In einer experimentellen Studie zur sozialen Interaktion wurden die Menschen nach dem Konsum von ein bis zwei alkoholischen Getränken (keine Angaben in Gramm) während einer Unterhaltung gemäß den Angaben der Gesprächspartner geselliger, freundlicher und umgänglicher, jedoch wurde nicht klar, was diese positiven Änderungen an Stimmung und Wohlbefinden auslöste.276

Lebensqualität
Verschiedene Studien legen nahe, dass der Konsum von weniger als 30 g Alkohol pro Tag die gesundheitsbezogene Lebensqualität positiv beeinflusst. Andererseits zeigten Forschungen an Erwachsenen im Alter von über 50 Jahren, dass bei exzessivem Alkoholkonsum das Gegenteil der Fall ist.277 In einer US-amerikanischen Populationsstudie wurden die Probanden zu ihrem Alkoholkonsum und Gesundheitszustand befragt. Maßvollere Trinker (definiert als Frauen, die 42–98 g, und Männer, die 42–196 g Alkohol pro Woche tranken) bewerteten ihre Gesundheit überdurchschnittlich gut im Vergleich zu Abstinenzlern und Probanden mit höherer Alkoholzufuhr. 278

 

  • Schmerzmanagement
    In einer systematischen Bewertung zeigt sich, dass der maßvolle Alkoholkonsum (angegeben als weniger als 7 Getränke pro Woche bei Frauen und weniger als 14 Getränke pro Woche bei Männern) auch das Schmerzmanagement unterstützen und damit die Lebensqualität verbessern kann. Patienten mit Fibromyalgie, rheumatoider Arthritis oder chronischen Rückenschmerzen, die maßvoll Alkohol tranken, hatten weniger Schmerzen im Vergleich zu Nichttrinkern. Bei Fibromyalgiepatienten wurden eine höhere Lebensqualität, bessere körperliche Funktionen und weniger Symptome der Krankheit gemessen. Exzessiver Alkoholkonsum verstärkt jedoch die Schmerzen. Da es nicht sicher ist, ob die gleichen Wirkungen auch bei anderen vergleichbaren Gesundheitsproblemen und Erkrankungen erzielt werden, sind hierzu weitere Untersuchungen erforderlich.279
  • Gesellschaftliches Leben älterer Menschen
    Beim Älterwerden erfährt der Mensch viele körperliche, psychosoziale und soziale Veränderungen. Depressionen und Einsamkeit sind die größten Probleme unter älteren Menschen und die Forschung zeigt, dass Senioren gerne weiterhin an gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen.280 Mehrere Kohortenstudien mit Menschen über 50 Jahren zeigen eine Zunahme der Lebensqualität (ermittelt durch Fragebögen zu geistigen, körperlichen, psychischen und sozialen Funktionen) bei maßvollem Alkoholkonsum.277,281,282 Eine Gruppe Frauen im Alter von 70–75 Jahren, die maßvoll Alkohol trank (definiert als 1–2 Drinks pro Tag, 3–6 Tage in der Woche), bewertete ihre allgemeine körperliche und geistige Gesundheit und ihr gesellschaftliches Leben höher als Nichttrinkerinnen und Frauen mit einem höheren Alkoholkonsum.281 Andererseits nahm die Lebensqualität auch bei maßvollem Trinken mit zunehmendem Alter weiter ab, jedoch weniger stark als im Vergleich zu Nichttrinkerinnen oder Alkoholikerinnen.281,282

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