Beer and health

Moderate Consumption as Part of a Healthy Lifestyle

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Bier & Gesundheit

Grundlagen zu bier und gesundheit

Grundlagen Zu Bier Und Gesundheit

In diesem Buch wird die einschlägige
wissenschaftliche Literatur zum maßvollen
Bierkonsum im Hinblick auf die Gesundheit
zusammengefasst. Sie sollten jedoch beim
Lesen einige Aspekte berücksichtigen.

Schlüssel Nachrichten

  • Bier enthält im Regelfall Alkohol, was positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit haben kann, sofern es in Maßen genossen wird, d.h. bis zu zwei Getränke pro Tag für erwachsene Männer und bis zu einem Getränk am Tag für erwachsene Frauen.
  • Da es kein typisches „Standardgetränk“gibt, wird in dieser Broschüre „ein Getränk“ als die Menge definiert, die 10 g Alkohol enthält.
  • Für manche Gruppen und unter gewissen Umständen, z.B. für Menschen unter der gesetzlichen Altersgrenze für den Kauf von alkoholischen Getränken, beim Fahren, dem Bedienen von Maschinen, vor körperlicher Betätigung wie z.B. Sport, bei Einnahme bestimmter Medikamente, für Frauen während der Schwangerschaft oder mit Kinderwunsch, stillende Mütter, Patienten mit früherer Alkoholabhängigkeit oder Erkrankungen der Leber, des Verdauungstrakts oder der Bauchspeicheldrüse ist es besser, gar keine alkoholischen Getränke zu sich zu nehmen.
  • Für eine persönliche Beratung zum Alkoholgenuss wenden Sie sich im Zweifel bitte an Ihren Hausarzt.

Bier versus Alkohol

Bier enthält im Regelfall Alkohol, und der Alkohol ist für einige der positiven Auswirkungen auf die Gesundheit verantwortlich, sofern er in Maßen konsumiert wird. Daher handeln einige Kapitel in dieser Broschüre vom Alkoholkonsum im Allgemeinen und auch die Auswirkungen anderer alkoholischer Getränke außer Bier werden angesprochen. Unter allen alkoholischen Getränken hat Bier einen relativ geringen Alkoholgehalt (im Schnitt 4 bis 5 %). In weiteren Kapiteln geht es vor allem um die potenziellen gesundheitheitlichen Wirkungen von Bier aufgrund der natürlichen Rohstoffe, aus denen Bier gebraut wird.

Interpretation der wissenschaftlichen Forschung zu Bier und Gesundheit

Jahrelange wissenschaftliche Forschungen legen nahe, dass ein regelmäßiger Bierkonsum von bis zu zwei Gläsern täglich für erwachsene Männer und bis zu einem Glas täglich für erwachsene Frauen (bei Vermeidung eines exzessiven Konsums) eine gesundheitsfördernde Wirkung haben kann. Diese Aussage darf jedoch nicht für die Gesamtbevölkerung verallgemeinert werden, da Einzelne eine medizinische oder familiäre Vorgeschichte oder einen bestimmten Lebensstil aufweisen, die dem allgemeinen Trend zuwiderlaufen. Deshalb werden in diesem Text die Wörter „kann“ oder „potenziell“ häufig verwendet. Für eine persönliche Beratung zum Alkoholgenuss wenden Sie sich im Zweifel bitte an Ihren Hausarzt. Eine Eigenschaft der wissenschaftlichen Forschung ist es, dass die Ergebnisse neuer Studien zu neuen Erkenntnissen führen können, aber erst wenn genügend Beweise hierfür vorliegen, werden auch Empfehlungen geändert. In dieser Broschüre wird der aktuelle Stand der Forschung basierend auf den neuesten wissenschaftlich belegten Erkenntnissen präsentiert.

Trinkrichtwerte in Europa

Quellen: Nationale Richtwerte und www.iard.org (April 2016)

Wie viel ist maßvoll?

Empfehlungen zu den sicheren Grenzen des Alkoholkonsums variieren von Land zu Land (siehe Abbildung 1) und reichen von maximal 8–40 g täglich. Auch schwankt die Alkoholmenge für jedes einzelne „Standardgetränk“ beträchtlich je nach Größe des Glases und der Stärke des Getränks, und zwar gemäß den unterschiedlichen historischen Traditionen und Bräuchen in Europa zwischen 8 und 20 g pro Getränk. Für spezifische Angaben zur Alkoholmenge, die bestimmte gesundheitsfördernde Wirkungen hervorruft, wird der Alkoholgehalt in dieser Broschüre in Gramm (g) angegeben.

Definition von maßvollem Alkoholkonsum

In dieser Broschüre ist maßvoller Alkoholkonsum definiert als der regelmäßige Genuss von Alkohol bis zu 20 g pro Tag für erwachsene Männer und bis zu 10 g pro Tag für erwachsene Frauen (bei Vermeidung exzessiven Trinkens) (siehe Kapitel 10), wobei eine gewisse Spanne um den optimalen, maßvollen Pegel berücksichtigt wird.

Hinweis für die Leser

Die Menschen geben den Alkoholkonsum oft in „Gläsern“ statt in Gramm an. So etwas wie ein „Standardglas“ gibt es aber nicht. Volumen und Stärke eines Getränkes sind von Land zu Land und von Konsument zu Konsument unterschiedlich. Um so objektiv und informativ wie möglich zu sein, steht der Begriff „Glas“ in dieser Broschüre für ein Glas, das 10 g Alkohol enthält. Tabelle 1 zeigt die Größe der verschiedenen Gläser mit unterschiedlichem Alkoholgehalt in Volumenprozent.

Tabelle 1. Volumen verschiedener Getränke, von denen jedes 10 g Alkohol enthält
Getränk Volumen (ml)
Bier 3,8 % Alk. 330
Bier 5 % Alk. 250
Wein 13 % Alk. 100
Spirituosen 40 % Alk. 30

Maßvoll ist nicht immer vernünftig

Für manche Gruppen und unter gewissen Umständen ist es besser, gar keine alkoholischen Getränke zu sich zu nehmen. Dies gilt in folgenden Fällen:

• Personen unter dem gesetzlichen Alter für den Kauf von alkoholischen Getränken*
• Frauen während der Schwangerschaft oder mit Kinderwunsch
• stillende Mütter
• beim Fahren
• beim Bedienen von Maschinen
• vor körperlicher Betätigung wie z.B. Sport
• bei Einnahme bestimmter Medikamente
• Patienten mit früherer Alkoholabhängigkeit oder Erkrankungen der Leber, des Verdauungstrakts oder der Bauchspeicheldrüse.

Ebenso wird Menschen, die keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen, nicht empfohlen, aus gesundheitlichen Gründen damit zu beginnen (auch nicht in Maßen). Alkoholgenuss kann in manchen Fällen zu Missbrauch und Suchtverhalten führen, was gesundheitsschädlich ist.

* Das gesetzliche Alter für den Kauf von Bier liegt in den verschiedenen europäischen Ländern zwischen 16 und 18 Jahren.

Aussagekraft der wissenschaftlichen Forschung

In den Gesundheitswissenschaften werden verschiedene Arten von Studien durchgeführt, um die Muster, Ursachen und Wirkungen von Gesundheit und Erkrankungszuständen in klar umrissenen Populationen zu analysieren und zu verstehen. Abbildung 2 zeigt die Aussagekraft der Schlussfolgerungen aus unterschiedlichen Studien.

Populationsstudien (Beobachtungsstudien)

Bei einer Populationsstudie, z.B. einer Kohortenstudie oder einer Fall-Kontroll-Studie, wird eine große Personengruppe über einen langen Zeitraum hinweg beobachtet, um alle gemeinsamen Faktoren (des Lebensstils) zu identifizieren, die bei Menschen, die an einem bestimmten Leiden erkranken, vorliegen können. Da die Wissenschaftler jedoch nicht alle Faktoren während der Studien kontrollieren können, ist es möglich, dass einige von ihnen übersehen oder inkorrekt mit bestimmten Erkrankungsrisiken in Verbindung gebracht werden. Ein kausaler Zusammenhang kann daher anhand einer Populationsstudie nicht nachgewiesen werden.

Interventionsstudien (experimentelle Studien)

In den Interventionsstudien, z.B. randomisierten kontrollierten Studien, werden Faktoren (des Lebensstils) an den Probanden willkürlich variiert, um zu sehen, ob diese irgendwelche Wirkungen hervorrufen. Interventionsstudien können Einblicke in die biologischen Mechanismen liefern, durch die ausgewählte Faktoren (des Lebensstils) eine Erkrankung beeinflussen.

Systematische Bewertung

Eine systematische Bewertung beinhaltet eine gründliche, umfassende und eindeutige Integration und Analyse der bestehenden wissenschaftlichen Literatur, um stärkere Zusammenhänge zu erkennen.

Metaanalysen

Eine Metaanalyse ist ein statistischer Ansatz, um Daten aus einer systematischen Überprüfung zu kombinieren, auch wenn nicht alle Daten aus systematischen Überprüfungen für Metaanalysen geeignet sind.

Rangfolge des wissenschaftlichen Nachweises

Rangfolge des wissenschaftlichen Nachweises

Was bedeutet relatives Risiko?

In diesem Buch erfahren Sie, wann der Bierkonsum das Risiko, an bestimmten Leiden zu erkranken, erhöht oder senkt. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass diese Zahlen für relative Risiken stehen. Zum Beispiel kann jemand mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 % an einem Leiden erkranken, und ein maßvoller Bierkonsum kann dieses Risiko um 10 % senken. Dies bedeutet, dass das Risiko um 2 % (10 % von 20) gesenkt wird, d.h. von 20 % auf 18 %, wenn Bier in Maßen genossen wird, und nicht, dass das Risiko auf 10 % gesenkt wird. Wenn von einem erhöhten Risiko die Rede ist, muss das bestehende Risiko bekannt sein, um den Umfang des Problems zu verstehen.

Kulturelle Unterschiede in den Trinkgewohnheiten

Früher gab es deutliche Unterschiede in den Trinkgewohnheiten in Nord- und Osteuropa im Vergleich zu Südeuropa. Heute jedoch beobachten wir, dass die kulturellen Unterschiede in den Trinkgewohnheiten geringer werden.1,2

Aktuelle Trinkgewohnheiten

In Ländern, in denen traditionell Bier getrunken wird, wie z.B. Deutschland, ist der Bierkonsum gesunken und der Weinkonsum gestiegen. In Ländern mit einer traditionellen Weinkultur wie Frankreich, Italien und Spanien ist auch eine Bierkultur entstanden.2 Dieser Wandel der Trinkgewohnheiten wird von Änderungen der Trinkmuster begleitet. Saufgelage kamen früher vorwiegend in Nord- und Osteuropa vor, werden heute aber, wenn auch nirgends in gleichem Maße, unter Jugendlichen auf dem gesamten Kontinent beobachtet.2,3

Den „typischen“ europäischen Konsumenten gibt es nicht

Auch wenn heute Bier und Wein in allen Ländern getrunken werden und sowohl übermäßige als auch maßvolle Konsumenten in allen Ländern zu finden sind, gibt es nach wie vor unterschiedliche Trinkkulturen in den einzelnen Ländern. So ist es nicht möglich, vom europäischen Konsumenten als einem einheitlichen Typ des Trinkers zu sprechen.

Trinkumgebung

Alkohol wird in praktisch allen sozialen Umgebungen getrunken. In Südeuropa gehörte der Alkoholgenuss traditionell zum Alltag dazu, wie z.B. zu allen Mahlzeiten. In Nordund Mitteleuropa trinken die Menschen häufig Alkohol, wenn sie ausgehen. Diese Trinkmuster vermischen sich immer mehr, und Alkohol wird sowohl zu den Mahlzeiten als auch zu anderen Gelegenheiten getrunken. 4 Besondere Ereignisse wie Geburtstage oder Hochzeiten bieten auch die Gelegenheit, Alkohol zu konsumieren.2,5

Auswirkungen auf die Gesundheit

Die Alkoholkonzentration im Blut steigt nicht so schnell, wenn Alkohol zu den Mahlzeiten getrunken wird, im Vergleich zum Alkoholgenuss auf nüchternen Magen (siehe Kapitel 2). Die Verschiebung der Konsummuster von mäßigen Mengen Alkohol während der Mahlzeiten hin zum Konsum berauschender Mengen,auch wenn dies nur gelegentlich passiert, schadet der Gesundheit und macht die positiven Wirkungen eines gemäßigten Alkoholkonsums auf Herz und Kreislauf zunichte.6

WISSENSWERT​: Aufsparen und nur am Wochenende Alkohol zu trinken ist ungesund

Die meisten gesundheitsfördernden Wirkungen hat Alkohol, wenn er regelmäßig über die Woche verteilt konsumiert wird. Die Forschung legt nahe, dass ein Trinkmuster mit hohem Alkoholkonsum („Rauschtrinken“, definiert als fünf oder mehr Getränke bei einem einzigen Anlass für Männer und vier oder mehr Getränke für Frauen) die Gesundheit negativ beeinträchtigen kann, auch wenn der Konsum über die Woche hinweg maßvoll ist. Von Rauschtrinken ist auf jeden Fall abzuraten. 6,8-11

Infografik: Bier und gesunder Lebensstil

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