Beer and health

Moderate Consumption as Part of a Healthy Lifestyle

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Bier & Gesundheit

Bier und Diabetes

BIER UND DIABETES

Da Bier Alkohol enthält, kann es sich auf Diabetes auswirken. Es gibt beachtliche wissenschaftliche Hinweise, dass der Konsum von bis zu 24 g Alkohol am Tag das relative Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 30 % senken kann. Bei Menschen mit Diabetes kann der maßvolle Alkoholkonsum die glykämische Kontrolle verbessern und zu einer Senkung des Herzk-Keislauf-Erkrankungsrisikos und zu einer günstigeren Sterblichkeitsrate beitragen. Diese Wirkungen gelten für alle alkoholischen Getränke.

Schlüssel Nachrichten

  • Ein maßvoller Bierkonsum kann aufgrund des Alkohols im Bier das Risiko verringern, Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
  • Der Konsum von bis zu 24 g Alkohol pro Tag kann das Risiko für Typ-2-Diabetes um 30 % verringern und scheint bei Frauen ausgeprägter zu sein als bei Männern.
  • Erhöhte Adiponectinspiegel, eine erhöhte Insulinempfindlichkeit, eine Senkung des Nüchterninsulins, die glykämische Statuskontrolle und entzündungshemmende Wirkungen sind die biologischen Mechanismen, die diesen Zusammenhang erklären.
  • Zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil kann auch ein maßvoller Alkoholkonsum gegen Typ-2-Diabetes schützen.
  • Menschen mit Diabetes können auch von einem maßvollen Alkoholkonsum profitieren, da sich das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu sterben, ebenso verringert wie jenes für mikro- vaskuläre Komplikationen.

Diabetes in Europa

In Europa gibt es rund 60 Millionen Menschen mit Diabetes (Typ 1 und Typ 2, siehe Kasten zu Hintergrundinformationen über Diabetes), zudem steigt die Häufigkeit von Diabetes und erreicht in einigen Ländern bereits 10–12 %.145 Darüber hinaus wird eine hohe Dunkelziffer von nicht diagnostiziertem Diabetes vermutet. In Europa weiß rund einer von drei Menschen nicht, dass er Diabetes hat.146 Von den Diabetikern sterben 50 % infolge von Herz-Kreislauf- Erkrankungen (vor allem Herzinfarkt und Schlaganfall) und 10–20 % sterben an Nierenversagen.145,147,148

Alkoholkonsum und Typ-2-Diabetes-Risiko

Populationsstudien zeigen einen Zusammenhang in Form einer J-Kurve zwischen dem Alkoholkonsum und dem Risiko für Typ-2-Diabetes (siehe Abbildung 7). Im Vergleich zu denjenigen, die keine alkoholischen Getränke trinken, wird der Konsum von bis zu 24 g Alkohol pro Tag mit einem durchschnittlich 30 % geringeren relativen Risiko für Typ-2-Diabetes in Zusammenhang gebracht. Hierbei scheint ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu bestehen, wobei die Wirkung bei Frauen deutlicher ausgeprägt ist als bei Männern. Der vermutete schützende Effekt wurde bei bis zu 25 % der Männer und bis zu 45 % der Frauen gefunden.149-151 In einer weiteren Metaanalyse wurde herausgefunden, dass der positive Effekt auf Frauen und nicht asiatische Menschen begrenzt ist.152 Im Vergleich zu Nichttrinkern führt ein höherer Alkoholkonsum zu einem vergleichbaren oder höheren Risiko für Typ-2-Diabetes.149-152 Der Unterschied in der Risikoreduzierung zwischen Männern und Frauen könnte teilweise durch die Fettverteilung im Körper151, den Alkoholstoffwechsel153 oder Trinkmuster erklärt werden.154

Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Typ-2-Diabetesrisiko

Auswirkungen des Lebensstils
Der Zusammenhang zwischen gemäßigtem Alkoholkonsum und Typ-2-Diabetes kann wahrscheinlich nicht mit einem gesünderen Lebensstil erklärt werden. Bei Probanden, die bereits aufgrund eines gesünderen Lebensstils (geringes Körpergewicht, hohes Maß an sportlicher Betätigung, Nichtraucher und gesunde Ernährung) ein geringeres Risiko haben, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, wird der Konsum von 5–14,9 g Alkohol pro Tag bei Frauen und von 5–29,9 g pro Tag bei Männern mit einem zusätzlichen, um 44 % geringeren relativen Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.156

Relatives Risiko Für Typ-2-diabetes Im Verhältnis Zur Alkoholaufnahme Und Zur Anzahl Weiterer Faktoren Eines Gesunden Lebensstils

Vorübergehende und reversible Wirkungen
Die Wirkung des Alkoholkonsums auf das Diabetesrisiko kann ausgehend von den Daten aus einer vierjährigen epidemiologischen Verlaufsstudie vorübergehend und reversibel sein. Eine Abnahme des Alkoholkonsums von 5–30 g pro Tag auf 0–5 g pro Tag geht einher mit einer leichten Zunahme des relativen Risikos für Typ-2-Diabetes. Andererseits senkt eine Zunahme des Alkoholkonsums um 7,5 g pro Tag bei Nichttrinkern oder denjenigen, die weniger als 15 g Alkohol pro Tag konsumieren, das relative Risiko für Typ-2-Diabetes um 10–20 %.155

Mechanismen, die die günstige Wirkung des maßvollen Alkoholkonsums erklären

Mehrere biologische Mechanismen, die erklären können, wie sich der Alkoholkonsum auf das Risiko für Typ-2-Diabetes auswirkt, wurden in Interventionsstudien untersucht.

Erhöhte Adiponectin-Werte
Erhöhte Adiponectin-Werte (10 %) wurden im Vergleich zu Nichttrinkern an Probanden beobachtet, die alkoholische Getränke zu sich nahmen (20–40 g Alkohol pro Tag).121 Diese Steigerung der Adiponectin-Werte ist wahrscheinlich der wichtigste Mechanismus, der rund 25–30 % des Zusammenhangs zwischen maßvollem Alkoholkonsum und einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes erklärt.157 Adiponectin ist ein Signalpeptid, das vom Fettgewebe ausgeschieden wird. Es erhöht nachweislich die Insulinempfindlichkeit,158 und höhere Adiponectin-Werte werden mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.159 Zudem besteht für Adiponectin ein umgekehrter Zusammenhang mit Entzündungsmarkern in Bezug auf das Typ-2-Diabetes-Risiko.160 Adiponectin wird vorwiegend im Fettgewebe des Gesäßes und der Beine161 gebildet, was zur Erklärung beitragen könnte, weshalb Alkohol Frauen einen besseren Schutz vor Diabetes bieten kann als Männern.

Erhöhte Insulinempfindlichkeit und Senkung des Nüchterninsulins
Der Konsum von weniger als 40 g Alkohol pro Tag kann bei Frauen die Insulinempfindlichkeit verbessern und die Konzentration an Nüchterninsulin verringern, nicht aber bei Männern. Dies könnte auch die stärkere Senkung des Risikos bei maßvollem Alkoholkonsum bei Frauen im Vergleich zu Männern erklären.162 Der biologische Mechanismus, durch den der Alkoholkonsum die Insulinempfindlichkeit verbessert, wurde noch nicht vollständig geklärt. Alkohol selbst wirkt sich stark auf den Lipidstoffwechsel aus116 und könnte daher auch die Insulinresistenz und das Risiko für Typ-2-Diabetes beeinflussen. Eine andere Erklärung ist, dass Acetat, das wichtigste Abbauprodukt der Alkoholoxidation, die Freisetzung der Fettsäuren aus dem Fettgewebe senkt und die Aufnahme der zirkulierenden Fettsäuren im Muskel verhindert.163 Diese Reduzierung in der Verfügbarkeit der systemischen Fettsäuren würde eine erhöhte Glukoseoxidation und Insulinempfindlichkeit erwarten lassen.164,165

Glykämische Statuskontrolle
Im Vergleich zu Nichttrinkern wurden bei denjenigen, die weniger als 40 g Alkohol pro Tag konsumierten, nedrigere Pegel für Hämoglobin A1c (HbA1c) beobachtet.162 Die Konzentration an HbA1c im Blut spiegelt die durchschnittlichen Glukosewerte über die vergangenen 8–12 Wochen wider und wird als Maß für den glykämischen Status verwendet. Ein niedriger HbA1c-Wert steht für eine bessere Glukoseregulierung. Der zugrundeliegende Mechanismus der glykämischen Kontrolle durch den Alkohol ist noch nicht klar erforscht, aber der Alkohol kann den HbA1c-Wert senken, indem er den akuten Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen unterdrückt und die frühe Insulinantwort erhöht.162

Entzündungshemmende Wirkung
Alkoholkonsum kann die beteiligten Entzündungsfaktoren wie das C-reaktive Protein senken.122,166,167 Leichte entzündliche Veränderungen gehen dem Typ-2-Diabetes nachweislich um viele Jahre voraus.168

Alkoholkonsum bei Diabetikern

Bei Menschen mit Diabetes kann ein maßvoller Alkoholkonsum den Blutzuckerspiegel und diabetesabhängige Komplikationen beeinflussen.

Hypoglykämische Wirkung von Alkohol
Alkohol hat akute Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel, da er die Produktion von Glukose in der Leber hemmt. Wenn alkoholische Getränke ohne Nahrung konsumiert werden, kann dies bei Diabetikern, die Insulin oder insulinstimulierende Medikamente einnehmen (mit Ausnahme der GLP-1-Analoge) zu Hypoglykämie führen.169 Ein geringer Blutzuckerspiegel nach dem Alkoholkonsum ist besonders dann ein Risiko, wenn die Glykogenspeicher aufgebraucht sind, was der Fall sein kann bei Menschen mit einer kohlenhydratarmen Ernährung oder bei Fastenden. Daher sollte Alkohol vorzugsweise zum Essen genossen werden. Dies gilt besonders für Diabetiker und Personen, die Insulin oder insulinstimulierende Medikamente einnehmen.170

Risiko einer koronaren Herzkrankheit
Diabetiker sind einem größeren Risiko für koronare Herzkrankhei (KHK) ausgesetzt.171 Der Konsum von mindestens 18 g Alkohol am Tag verringert im Vergleich zu Nichttrinkern bei diesen Personen das Risiko einer KHK um 40 %, und das relative Risiko, an einer KHK zu sterben, sinkt um 66 %.172 In einer Verlaufsstudie wurde eine Senkung des relativen KHK-Risikos um 61 % beim Konsum von 100–200 g Alkohol pro Woche beobachtet.173

Risiko von Neuropathien, Retinopathien und Nephropathien
Neben den makrovsakulären Komplikationen (der großen Blutgefäße), die zur KHK führen, haben Diabetiker auch ein erhöhtes Risiko, mikrovaskuläre Komplikationen (der kleinen Blutgefäße) wie Neuropathien (Nervenschäden), Retinopathien (Schädigungen der Netzhaut des Auges) und Nephropathien (Schädigungen/ Leiden der Niere) zu entwickeln. Der Konsum von 30–70 g Alkohol pro Woche kann das relative Risiko dieser Komplikationen um mindestens 40 % senken.174

Was ist Typ-1-Diabetes?

Typ-1-Diabetes macht 10 % aller Diabetesfälle weltweit aus. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch eine mangelhafte Insulinproduktion aufgrund einer autoimmunen Zerstörung der Zellen der Bauchspeicheldrüse. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und die Absorption von Glukose aus dem Blut reguliert. Typ-1-Diabetes lässt sich mit dem derzeitigen Wissensstand nicht vorbeugen und die Behandlung erfordert eine tägliche Insulingabe.

Was ist Typ-2-Diabetes?

Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung, bei der der Körper zunächst unempfindlich gegen Insulin wird (siehe Abbildung 8). Dann wird als Folge der Insulinunempfindlichkeit die Insulinproduktion erhöht, was zu einer gestörten Insulinabsonderung aus der Bauchspeicheldrüse führen kann. Dies führt wiederum zu hohen Blutzuckerspiegeln im Blut (Hyperglykämie), was mit der Zeit schwerwiegende Schäden an Nerven und Blutgefäßen hervorrufen kann.145

Was sind die Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes?

Lebensstilfaktoren, die das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen, sind vorwiegend starkes Übergewicht147 und unzureichende körperliche Betätigung. Letzteres kann die Insulinempfindlichkeit senken und zu stärkerem Übergewicht führen.175 Weitere Risikofaktoren sind eine hohe Kalorienzufuhr aus raffinierten Kohlenhydraten und gesättigten Fetten, eine geringe Aufnahme an Obst und Gemüse, eine hohe Salzaufnahme und Rauchen.147,176

 

Typ-2-Diabetes erklärt

Glykämische Antwort

Die glykämische Antwort (GR) ist die Veränderung des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit, die Kohlenhydrate enthält.

Glykämischer Index

Der glykämische Index (GI) ist die GR nach dem Verzehr einer Portion eines Lebensmittels, die 50 g (oder in manchen Fällen 25 g) verfügbare Kohlenhydrate enthält, gemessen über einen Zeitraum von zwei Stunden. Der GI wird als Prozentsatz des GR des Referenzkohlenhydrats nach 50 g (oder 25 g) angegeben (das Referenzkohlenhydrat ist entweder eine Glukoselösung oder helles Weizenbrot, definiert jeweils als Glukoseskala oder Brotskala). Nahrungsmittel mit Kohlenhydraten, die schnell verdaut, absorbiert und verstoffwechselt werden, gelten als Nahrungsmittel mit hohem GI (GI ≥ 70), während jene, die langsam verdaut, absorbiert und verstoffwechselt werden, als Nahrungsmittel mit niedrigem GI gelten (GI ≤ 55).

Glykämische Last

Die glykämische Last (GL) steht für den Gesamtgehalt an verfügbaren Kohlenhydraten in einer bestimmten Nahrungsmenge multipliziert mit ihrem GI: (GI × Kohlenhydrate (g))/100. Nahrungsmittel mit einem GL ≤ 10 haben eine niedrige GL, diejenigen mit einem GL ≥ 20 weisen hingegen eine hohe GL auf.

Auswirkungen auf das Typ-2-Diabetesrisiko

In Populationsstudien wurde eine Ernährungweise mit hohem GI oder GL mit einem erhöhten Risiko verbunden, Typ-2-Diabetes oder eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, während eine Ernährung mit niedrigem GI oder GL das Risiko senkt. Der biologische Mechanismus hinter diesem schützenden Effekt ist, dass eine Ernährung mit niedrigem GI oder GL die Insulinempfindlichkeit, das Lipidprofil und die Entzündungsmarker, einschließlich des C-reaktiven Proteins, verbessern kann.177

Bier: Hoher glykämischer Index versus geringes Diabetesrisiko

Bier gilt als Nahrungsmittel mit hohem GI. Der GI für Lagerbier beträgt rund 100178,179, vergleichbar dem GI von Kartoffeln oder Frühstücksflocken.180 Dennoch beträgt der GL von Bier nur 7,5 aufgrund des geringen Kohlenhydratgehalts (7,5 g Kohlenhydrate pro 250 ml*). Im Vergleich zu anderen Produkten hat ein Glas eines normalen Softgetränks einen GI von 63 und einen GL von 16, eine gekochte Kartoffel mit einem Gewicht von 150 g hat einen GI von 96 und einen GL von 24.180 Auch wenn Nahrungsmittel mit hohem GI oder GL mit einem erhöhten Diabetesrisiko in Verbindung gebracht werden,181 geht der Alkoholkonsum von bis zu 24 g täglich mit einem geringeren Diabetesrisiko einher. Dieser Widerspruch lässt sich dadurch erklären, dass Bier, wenn es zu oder vor einer kohlenhydratreichen Mahlzeit aufgenommen wird, dazu beiträgt, den Spitzenglukosewert im Blut nach der Mahlzeit zu senken. Der biologische Mechanismus dahinter ist vermutlich die Eigenschaft des Alkohols, die Glukoseproduktion in der Leber akut zu hemmen, die so der Blutzuckerantwort entgegenwirkt als Ergebnis der Glukoseabsorption aus der Nahrung/Mahlzeit über den Darm, wodurch der Gesamt-GR (Spitzenglukosewert im Blut) gesenkt wird. Dies führt zu stabileren Glukosewerten im Blut nach der Nahrungsaufnahme/ Mahlzeit, was in der Folge das Risiko für Typ-2-Diabetes senken könnte.182 Da alkoholische Getränke oft zusammen mit einer Mahlzeit konsumiert werden, ist es wichtiger, den GR von Bier, das zusammen mit einer Mahzeit konsumiert wird, für das Diabetesrisiko zu berücksichtigen als den GI des Bieres selbst.

*Auf der Grundlage eines durchschnittlichen Kohlenhydratgehalts von 2,5 g pro 100 ml. Manche Biere liegen darunter, andere darüber.

WISSENSWERT​: Die meisten Diabetiker können ohne Gefahr Bier in Maßen trinken

Die Empfehlungen für den Alkoholkonsum für Menschen mit Diabetes sind dieselben wie für die Gesamtbevölkerung, unabhängig davon,183 ob sie Medikamente einnehmen oder nicht. Dennoch sollten diejenigen, die Insulin oder insulinstimulierende Medikamente einnehmen, die hypoglykämische Wirkung von Alkohol beachten. Aber wenn alkoholische Getränke im Maßen zum Essen getrunken werden, sind nur minimale Auswirkungen auf die Plasmaglukosekonzentrationen zu erwarten.170 Maßvoller Alkoholkonsum kann die glykämische Kontrolle verbessern und zu einer Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Sterblichkeit bei Diabetikern beitragen.170,172,173

Prof Arne Astrup

PROFARNEASTRUPInstitut für Ernährung, F itness und Sport, Universität Kopenhagen, Dänemark
Spezialgebiete: Adipositas, Energiestoffwechsel, metabolisches Syndrom, Diabetes, Diätfette, Appetit

Verglichen mit den Gewohnheiten eines gesunden Lebensstils, die die Risiken für Typ-2 Diabetes senken, wie groß ist der Einfluss eines maßvollen Alkoholkonsums?
„Überschüssige Körperfette und Unterleibsfett, z.B. ein dicker Bauch, zusammen mit mangelnder körperlicher Betätigung, können bis zu 90 % aller neuen Fälle von Typ-2-Diabetes erklären, doch Faktoren wie Rauchen, Fasten und Trinkgewohnheiten können einen zusätzlichen, aber relativ geringen Einfluss haben. Der Konsum von 1–2 Gläsern eines alkoholischen Getränks bietet einen geringen, aber wichtigen Schutz vor Typ-2-Diabetes – wichtig, weil viele Menschen, darunter auch Gesundheitsexperten, der Ansicht sind, dass Alkohol das Risiko erhöht.“

Bier enthält wie die meisten anderen Getränke Kalorien. Wie senkt ein maßvoller Bierkonsum das Risiko für Typ-2-Diabetes?
„Populationsstudien zeigen einen Zusammenhang in Form einer J-Kurve zwischen dem Bierkonsum und dem Risiko für Typ-2-Diabetes. Verglichen mit denjenigen, die keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen, senkt der Konsum von bis zu 24 g Alkohol pro Tag das Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 30 %. Ein höherer Alkoholkonsum jedoch führt zu einem höheren Risiko für Typ-2-Diabetes. Die Mechanismen hinter diesem Effekt könnten die Stimulierung des insulinsensibilisierenden Hormons Adiponectin sowie direktere Wirkungen auf die Insulinempfindlichkeit und -ausscheidung sein.“

Was würden Sie gerne im Bereich „maßvoller Bierkonsum als Teil eines gesunden Lebensstils“ untersuchen, wenn Ihre Mittel unbegrenzt wären?
„Ein maßvoller Bierkonsum reduziert wahrscheinlich Stress und Unruhezustände, zusätzlich zu der Wirkung auf Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jedoch beruhen die meisten Indizien auf Observationsstudien, und ich würde gerne eine randomisierte kontrollierte Studie durchführen, um den letzten Beweis zu erlangen.“

 

Infografik Typ-2-Diabetes

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